Bilder und Skulpturen leugnen nicht den Künstler in seiner Zeit. Sie sind sein „Gehöferschaftsland“. Und so bebaut denn jeder sein Land anders und erntet andere Früchte und dann bringt er sie auf den Markt.
Paul Klee hat das gemeinsame Ziel solch unterschiedlicher Bemühungen treffend so formuliert: „Kunst bildet nicht ab. Sie macht sichtbar“.
Wenn bei einem Kunstwerk das Detail svmptomatisch für das Ganze stehen kann, mögen drei Beispiele für sich sprechen:
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Das Auge Apollons – Teil der Kugel, von Kreissegmenten gefasst – Ausdruck welttranszendenten archaischen Denkens.
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Das Auge des romanischen Weltenherrschers – Abstraktion der Naturnähe als eigenes Formprinzip christlicher Offenbarung.
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Das gotische Auge des Gekreuzigten – vorausberechneter Schatten des oberen Lids – Darstellung göttlichen Leids.
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Malraux hat gesagt, dass gute, alte Dinge noch heute kleine Chocs auslösen.
Ein Vorgang, den sich jeder Bildhauer heute nur wünschen kann.